Das natürliche Süßungsmittel Stevia soll bereits Anfang Dezember im österreichischen Handel erhältlich sein. In Kraft tritt die Zulassung EU-weit mit Veröffentlichung im Europäischen Amtsblatt. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit stellte fest, dass das Süßungsmittel weder krebserregend noch genotoxisch ist, oder mit Störungen der Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht werden kann.

Der natürliche Süßstoff wird aus den Blättern der in Paraguay wachsenden Pflanze Stevia rebaudiana gewonnen und soll bis zu 300 Mal süßer sein als Zucker. Es hat keine Kalorien und verursacht im Gegensatz etwa zu Rüben- und Rohrzucker auch kein Karies. Stevia darf zukünftig etwa in Joghurts, Müslis, Getränken, Schokolade und anderen Süßigkeiten verwendet werden.

Studien des medizinischen Instituts an der Universität von Asuncion haben ergeben, dass Stevia eine ganze Reihe positiver Einflüsse auf die Gesundheit hat: Es wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und ist förderlich im Kampf gegen Diabetes, Bluthochdruck und Karies. Darüber hinaus hält der Süßstoff, anders als das künstliche Aspartam, Temperaturen bis zu 200 Grad Celsius aus und kann deshalb auch zum Backen verwendet werden. Chemisch hergestellte Süßstoffe wie Aspartam und Saccharin stehen hingegen unter dem Verdacht, krebserregend zu sein.

Anders als derzeit noch in Europa und den USA, wächst in Argentinien, Brasilien und Ecuador der Markt für das süße Kraut. In zehn Jahren hat sich die Anbaufläche im Nordwesten Paraguays von 350 auf 1.500 Hektar fast verfünffacht.

 

Artikel aus der Kleinen Zeitung vom 15.11.11.