Erste Stunde: Mathe, zweite Stunde: Ritter Sport. Obwohl offiziell verboten, werben Lebensmittelfirmen völlig ungeniert an Schulen und sogar Kindergärten für ihre ungesunden Junkfood-Produkte. Eine aktuelle foodwatch-Recherche zeigt, wie die Hersteller das Verbot ganz einfach umgehen, um schon die Kleinsten anzufixen: In Klassenzimmern kursieren Arbeitsblätter, die zum Schokoladen-Konsum anregen sollen, spezialisierte „Education-Marketing“-Agenturen verteilen Süßigkeiten oder Postkarten mit Pizza-Duft an Kitas und Schulen. foodwatch meint: Es reicht! Schulen und Kindergärten müssen endlich werbefreie Räume werden. Die Lebensmittelindustrie muss raus aus den Klassenzimmern! Besonders aggressive Marketingstrategien in Schulen haben wir daher für den Goldenen Windbeutel 2013 nominiert. Mit dem Negativpreis wollen wir ein deutliches Signal an die Lebensmittelindustrie senden: Lasst die Kinder in Ruhe! Je mehr Stimmen, desto eindrücklicher – entscheiden Sie mit, welches Kindeprodukt den Preis für die dreisteste Werbemasche verdient hat.
Stimmen Sie jetzt ab unter:
Trotz Werbeverbots ist die Lebensmittelindustrie in Schulen und Kindergärten präsent, denn es gibt zahlreiche Schlupflöcher: Firmen treten zum Beispiel mit Werbebannern bei Schulveranstaltungen auf oder verbreiten kostenlose Schulhefte und Unterrichtsmaterial mit Markenlogos. Einige Beispiele aus der foodwatch-Recherche:
– Windbeutel-Kandidat Capri-Sonne hat eine als Unterrichtsmappe für Grundschulen getarnte Werbebroschüre verbreitet, in der der zuckrige Softdrink ganz unten in die Ernährungspyramide eingeordnet ist, mit der Empfehlung: „viel“ verzehren. Die Ernährungsexperten des von der Bundesregierung geförderten aid Infodienstes dagegen zählen Capri-Sonne zur Kategorie Süßigkeiten in der Spitze der Pyramide. Die Empfehlung: nur „sparsam“ verzehren. Erst nach unserer Kritik am Montag hat Capri-Sonne die Verbreitung der Mappe gestoppt!
– In Unterrichtsmaterialien von Ritter Sport wird Schokolade als „ein Stückchen Energie“ dargestellt, das „schmerzlindernd“ und „gut für Herz und Kreislauf“ sei. Der Tipp für Lehrer: „bitte in ausreichender Menge Schokoladenstückchen für die Schüler zur Verfügung stellen“.
– Zahlreiche andere Hersteller wie Kellogg’s, Nestlé, Brandt Zwieback und Ferrero sind ebenfalls mit Bildungsmaterial oder Sponsoringaktivitäten samt Markenlogos an Schulen präsent.
Mit diesem skrupellosen Marketing fast ausschließlich für ungesunde Snacks, Süßigkeiten und Softdrinks macht sich die Lebensmittelindustrie mitschuldig am grassierenden Übergewicht bei Kinder und Jugendlichen. Besonders dreist ist es, dass die Hersteller sogar an Schulen und Kindergärten für ihr Junkfood trommeln – also an Orten, an denen Kinder der Kontrolle und Obhut ihrer Eltern entzogen sind.
Mit dem Goldenen Windbeutel will foodwatch diese perfiden Marketing-Strategien in den Fokus rücken! Je mehr Menschen mitmachen, umso lauter unser Protest.
Deshalb: Helfen Sie uns – noch bis zum 15. Mai:
1.) Stimmen Sie jetzt ab und wählen Sie die dreisteste Werbemasche bei einem Kinderprodukt unter: www.goldener-windbeutel.de
2.) Leiten Sie diesen Aufruf zur Abstimmung jetzt weiter an möglichst viele Freunde, Verwandte und Kollegen weiter und teilen Sie die Wahl auf Facebook und Co. – jede Stimme ist wichtig!
Ihr foodwatch-Team
PS: Je mehr Menschen hinter foodwatch stehen, umso kraftvoller können wir unsere Forderungen in die Öffentlichkeit bringen. Unsere Kampagnenarbeit ist nur möglich mit Ihrer Hilfe – bitte unterstützen Sie uns und werden Sie Fördermitglied: