Herkunft:
Chia (sprich: Tschia) war schon vor 5000 Jahren ein Grund- und Kraftnahrungsmittel der Azteken und Mayas. Sie verarbeiteten es zu Mehl, nutzten es aber auch als Medizin.

Inhaltsstoffe:
Das Chiakorn enthält mit 21 % pro 100 g mehr Proteine als andere Getreide arten (z. B. Weizen 14 %, Amaranth 14,8 %) und enthält alle Aminosäuren, die für die Ernährung wichtig sind. Anderen Getreiden fehlen meist zwei oder mehrere und müssen ergänzt werden.

Die Samen haben viele Ballaststoffe und gelten als größter pflanzlicher Lieferant für die so wichtigen Omega-3-Fettsäuren.

Es klingt nach einem Superlebensmittel: Chia, eine Ölsaat, die bereits die Azteken vor 500 Jahren verwendeten, hat mehr Ballaststoffe als Leinsamen und eine überaus hochwertige Fettsäure-Zusammensetzung. Dazu kommt ein optimales Verhältnis von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren (wichtig für den Gehirn- und Zellstoffwechsel; müssen über die Ernährung zugeführt werden) . Ebenso zeichnet sich Chia durch hohe Anteile der Vitamine B1, B8 und B3 sowie Kalzium, Magnesium und Kalium aus. Die Samen schützen das Herz, zeigten Studien. Chia verhindert Mikroentzündungen im Körper, die sich später in Form von Stoffwechselerkrankungen zeigen. Dazu soll es Ausdauer und Konzentration fördern sowie den Muskelaufbau begünstigen, da es viele hochwertige Proteine enthält.

„Außer Fisch, Walnuss und Leinsamen gibt es kaum Lebensmittel mit hohem Omega-3-Fettsäure-Anteil.“ Das sagt Sabrina Schaubschläger von der Firma Prochema, die die Samen in Österreich als Brotzutat vertreibt. In der EU sind die als „Ursaat der Azteken“ beworbenen Samen derzeit als neuartige Lebensmittelzutat (Novel Food, Anm.) zugelassen. Schaubschläger: „Eine Zulassung ohne Mengenbegrenzung wird aber noch dieses Jahr erwartet.“ Die US-Gesundheitsbehörde FDA definiert Chia jetzt schon als gesundes, diätisches Lebensmittel.

In Zeiten des Internets sind neue, schwer erhältliche Lebensmittel kein Hindernis für interessierte Konsumenten. Auch Stevia, der kalorienfreie Süßstoff aus der gleichnamigen südamerikanischen Pflanze, war vor seiner EU-Zulassung 2011 unter anderem als Badezusatz deklariert und erhältlich. In Online-Foren ist Chia schon länger ein Thema: Man tauscht intensiv Bezugsquellen und Rezepte. Auch in einigen Reformhäuser finden sich die braunen, glänzenden Samen bereits in den Regalen.

Zum ganzen Artikel im Kurier vom 21.7.